Eddersheim. Mit Recht stolz ist die Eddersheimer Feuerwehr auf den neuen Jugendraum im ausgebauten Dachgeschoss ihres Hauses, der beim Tag der offenen Tür offiziell eingeweiht wurde. Denn der Dachboden war vor dem Ausbau „ein nackter Raum mit Betonboden und ohne jede Isolierung“, erklärte Antonius Wagner. Das Feuerwehrmitglied hat ehrenamtlich die Bauleitung des Projekts übernommen, das fast ausschließlich in Eigenleistung vollendet wurde – einzig der Einbau einer Küchenzeile wurde dem Fachmann überlassen. Nach insgesamt rund 2000 Arbeitsstunden, die die Helfer mit dem Ausbau verbracht haben, gibt es für die Jugendfeuerwehr jetzt nicht nur einfach ein separates Zimmer, in dem sie sich treffen können. Um die Sache perfekt zu machen, wurden zusätzlich ein kleines Büro für den Jugendwart, eine Küche und ein kleiner Abstellraum, der als Archiv dient, eingerichtet, außerdem wurden zwei Toiletten installiert. „Das ist vielleicht der schönste Jugendraum im ganzen Kreis“, freute sich Antonius Wagner, der für seinen Einsatz noch einmal besonders geehrt wurde. „Bei einer Arbeitsleistung von 850 Stunden hat der Toni 40 Tage auf der Baustelle verbracht“, lobte Bürgermeister Hans Franssen (SPD), der sich von der Ehefrau des Bauleiters, der nicht nur die Arbeiten koordiniert, sondern auch selbst kräftig mit angepackt hat, bestätigen ließ, dass zu Hause in dieser Zeit einiges an Arbeit liegen geblieben sei. Zwar war die Bauzeit mit sieben Jahren recht lang, dafür halten sich die Kosten im Rahmen des Überschaubaren. 10 000 Euro hat die Eddersheimer Wehr für ihren Jugendraum ausgegeben – hätte man den Ausbau bezahlten Handwerkern überlassen, wäre es wohl um ein Vielfaches teurer geworden. Daher zählt für Antonius Wagner jetzt auch nicht mehr die aufgewendete Zeit und Mühe, sondern nur noch der Erfolg. „Die Jugendfeuerwehr hat hier jetzt ideale Bedingungen. Sie ist für sich und kann nach ihren Treffen auch mal etwas stehenlassen, was später noch gebraucht wird“, so der Bauleiter. 90 Quadratmeter groß ist das Reich der Feuerwehrjugend unter dem Dach, die symbolische Schlüsselübergabe am Tag der offenen Tür war quasi eine Familienangelegenheit. Denn Bürgermeister Franssen überreichte den Schlüssel an sein Patenkind, das ebenfalls Mitglied der Jugendfeuerwehr ist. Dass nach dem offiziellen Akt noch weitergefeiert wurde, versteht sich von selbst. Der Musikverein Flörsheim sorgte dabei für die Musik, die Feuerwehrleute für das ausreichende Vorhandensein von Spießbraten, Fassbier und Kaffee und Kuchen. Und auch um das Wetter musste sich irgendjemand gekümmert haben. Strahlendster Sonnenschein sorgte nicht nur für volle Bänke beim Fest, sondern auch für einen guten Getränkeumsatz. (jöh)