Hattersheim. «Ich habe einen lauten Knall gehört», berichtet eine Anwohnerin der Hauptstraße aufgeregt. «Ich bin sofort ans Fenster und habe diese dicke schwarze Rauchwolke über der Schlosserei gesehen.» Während die Frau erzählt, ist ihr Blick auf den Brand in der Kozica Schlosserei und Metallbau-Firma gerichtet. «Das macht einem richtig Angst», sagt sie.

Gemeinsam mit einigen Nachbarn steht sie in respektvollem Abstand vor der Werkstatt in der Hauptstraße 61 und wartet ungeduldig auf die Feuerwehr. Endlich zerreißt gegen 14.45 Uhr lautes Sirenengeheul die Luft. Drei Rettungswagen und neun Einsatzwagen der Feuerwehren Hattersheim, Eddersheim und Okriftel rücken an. «Mama, Mama, was ist da los?», will ein kleines Mädchen wissen. An ihr vorbei laufen eiligen Schrittes Feuerwehrmänner. Auch die Polizei ist zwischenzeitlich eingetroffen, sperrt die Straße ab und fordert gaffende Passanten auf, weiter zu gehen. Zwei Trupps mit schwerem Atemgerät – unterstützt von einem Atemschutzspezialfahrzeug aus Hofheim – machen sich zum Einsatz bereit. «Mensch, ich möchte da jetzt nicht rein, wo die doch mit Gasflaschen arbeiten», meint ein Anlieger. Gespannt vorfolgt er jede Bewegung der Feuerwehrleute. Um 16 Uhr gibt es Entwarnung: Der Brand ist gelöscht, die Gasflaschen sind sichergestellt.

Bereits zuvor ist das Gerücht dementiert worden, im Gebäudeinnereien sei eine verletzte Person. Langsam verzieht sich auch der Brandgeruch. Vor dem Schaden, den Polizei und Feuerwehr mit 75 000 bis 100 000 Euro beziffern, stehen fassungslos Grundstücksbesitzer Hans Weber und Pächter Zeljko Kozica, der Geschäftsinhaber der Schlosserei. «Ich bin geschockt», sagt Zeljko Kozica. «Dass das ausgerechnet jetzt passiert, wo so viel zu fertigen ist – sehr ärgerlich.» Die Gründe für den Brand und auch für den lauten Knall zu Beginn sind noch unklar. Die Regionale Kriminalinspektion in Hofheim hat nun die Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden, welche Ursache für den Brand verantwortlich ist. (kep)