Neue Feuerwehrautos und eine neue Rampe
Quelle: Höchster Kreisblatt - Nov 16, 2005 |
Hattersheim. Drei neue Fahrzeuge muss die Stadt Hattersheim in den nächsten Jahren für ihre Freiwilligen Feuerwehren kaufen – so sieht es der jetzt vorgelegte Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplanung vor. In der aktuellen Haushaltslage kommen diese Investitionen zwar ungelegen, aber die Aufstellung dieses Planes ist vom Land ebenso vorgeschrieben wie die Anforderungen an die Ausrüstung der Feuerwehren selbst. Nach den aktuellen Preisen ist mit Ausgaben von insgesamt 600 000 Euro zu rechnen. «Dringend und ohne weitere Verzögerung» müsse ein Löschfahrzeug LF16/20 als Ersatz für ein inzwischen 27 Jahre altes Tanklöschfahrzeug angeschafft werden, heißt es in dem Plan. Das alte Fahrzeug sei zwar technisch noch in Ordnung, entspreche aber nicht mehr dem aktuellen Stand, etwa bei der Sicherheit. «Die Feuerwehrleute, die sich in ihrer Freizeit für die Allgemeinheit engagieren, haben Anspruch auf die größtmögliche Sicherheit», so Stadtbrandinspektor David Tisold zum Höchster Kreisblatt. Diese Investition sei schon mehrfach verschoben worden, sagt der Feuerwehrchef. Jetzt sieht es aber ganz danach aus, als könnte im nächsten Jahr aus dem neuen Auto etwas werden – der Magistrat jedenfalls hat die notwendigen Mittel in den Haushaltsplan für 2006 eingestellt, nun muss die Stadtverordnetenversammlung dem noch zustimmen. Immerhin: Beim Kauf von neuen Fahrzeugen gewährt das Land Hessen in der Regel einen Zuschuss von 30 Prozent. Für die Feuerwehren in Okriftel und Eddersheim werden dann noch jeweils ein Löschfahrzeug LF10/6 gebraucht. Nach dem Investitionsprogramm soll das Fahrzeug in Eddersheim im Jahr 2008, in Okriftel im Jahr 2009 gekauft werden, hier wie da werden damit 27 Jahre alte Fahrzeuge ersetzt. Gut für die Finanzpolitiker und die Stadtkasse: Das mit einer halben Million Euro teuerste Stück, die Drehleiter, soll noch bis zum Jahr 2014 einsetzbar sein. Eine anderes Problem könnte aber in absehbarer Zeit zu einer weiteren Investition führen. Die Hattersheimer Feuerwehren sind für den Main im Abschnitt zwischen Sindlingen und der Stadtgrenze nach Flörsheim zuständig. Daher gibt es ein Feuerwehrboot, aber nur oberhalb der Schleuse eine Möglichkeit, dieses auch zu Wasser lassen. Bei Einsätzen unterhalb muss das Boot die Schleuse passieren, was so lange dauert, dass die Hilfsfristen nicht eingehalten werden können. Also muss, um das Boot auch in Eddersheim zu Wasser lassen zu können, eine weitere so genannte Slipanlage her – eine Rampe, auf der der Anhänger mit dem Boot so weit in den Main fahren kann, dass das Boot schwimmt. Ein geeigneter Platz sei in der Nähe des Spielplatzes gefunden, und die zuständigen Behörden seien damit auch einverstanden, so Tisold. Nun muss nur noch die Stadt Hattersheim die für die Einrichtung und den Bau der Boots-Rampe notwendigen, rund 55 000 Euro zur Verfügung stellen. Der Stadtbrandinspektor mahnt die drei Wehren in seinem Bericht auch, die Bemühungen fortzusetzen, neue Aktive für die Einsatzabteilungen zu gewinnen. In Hattersheim und Okriftel fehlen schon heute jeweils ein halbes Dutzend Feuerwehrmänner, um den Personalbestand zu erreichen, der nach einer komplizierten Risikoberechnung für notwendig gehalten wird; in Eddersheim übersteigen die Ist-Zahlen das Soll auch nur geringfügig. Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, dass tagsüber viele Aktive wegen auswärtiger Arbeitsplätze gar nicht greifbar sind. Schon bei mittleren Einsätzen werden daher alle drei Feuerwehren alarmiert, so David Tisold. Neue Aktive ließen sich erfahrungsgemäß nur dadurch gewinnen, dass Jugendfeuerwehrleute in die Einsatzabteilung übernommen würden. Glücklicherweise seien die Nachwuchsabteilungen so stark, dass von dort auch in den kommenden Jahren wenigstens in gewissem Umfang neue Kräfte kommen. (bt) |