Lidl in Flammen - drei Millionen Schaden


Quelle: Höchster Kreisblatt - Jun 5, 2001

Hattersheim. Zwei bis drei Millionen Mark - so lauten die ersten, vorsichtigen Schätzungen - soll der Schaden betragen. In der Nacht zum gestrigen Montag brannte der Lidl-Markt in der Straße ;;Im Boden" bis auf die Grundmauern nieder. Schon als am Sonntag gegen 22.50 Uhr die Hattersheimer Wehr anrückte war klar, dass hier "nichts mehr zu retten" ist. Stadtbrandinspektor Thomas Krüger: "Als wir anrückten, war schon von weitem der Feuerschein zu sehen. Der gesamte vordere Bereich das Marktes stand in Flammen: Wir riefen sofort Verstärkung aus Okriftel, Eddersheim und Hofheim." Die Wehrleute konnten nach Ihrem Eintreffen am Brandort nichts anderes tun, als die Umgebung zu schützen. Dazu gehörte auch, dass die Bahnlinie - sie ist nur 30 Meter vom Brandort entfernt - gesperrt werden musste. Denn die Funken flogen bis zu den Schienen.

Auch der Notfall-Manager der Bundesbahn eilte zum Brandort. Er bestätigte die Sperrung, die dann für etwa zwei Stunden aufrecht gehalten wurde. Damit lag der Bahnverkehr zwischen Frankfurt und Wiesbaden lahm.

Nach etwa vier bis fünf Stunden war das Feuer unter Kontrolle. Das Löschwasser wurde aus dem etwa 800 Meter entfernt fließenden Schwarzbach gepumpt. "Feuer aus" hieß es allerdings erst gestern gegen 9.30 Uhr. Die Aufräumarbeiten konnten um etwa 12 Uhr beendet werden.

Die Flammen fanden in dem Gebäude reiche Nahrung. Die gesamte Dachkonstruktion ist aus Holz. Möglicherweise, so Thomas Krüger, brannte es schon eine Weile im Innern der Halle mit entsprechender Hitzeentwicklung, bis jemand von außen das Feuer wahrnehmen konnte. Schon zu den Löscharbeiten fanden sich Scharen Schaulustiger ein. Doch wie die Polizei erklärt, hätten sich die Leute insgesamt sehr diszipliniert verhalten und die nötigen Arbeiten nicht behindert, Auch gestern hielt der Tourismus" zur verkohlten Ruine n des ehemaligen Supermarktes an. Unklar ist derweil die Brandursache. Es kann sich um einen technischen Defekt ebenso handeln wie um Brandstiftung. Spezialisten vom Landeskriminal-Amt werden sich heute auf die Spurensuche machen. Damit nicht jemand auf die Idee kommt, eventuelle Spuren zu beseitigen oder sich ein "Souvenir" erjagen möchte, wird die Ruine in der Nacht bewacht.

Irritierend ist es, dass in den vergangenen Tagen die Feuerwehr immer wieder zu kleineren Bränden gerufen wurde. So brannten am Pfingstsamstag in der stillgelegten Papierfabrik in der Rheinstraße Zellulose-Reste. Auch hier war das Löschen keine leichte Arbeit für die Wehrleute, die Brandstellen waren schwer zugänglich. Am Sonntag gegen 16 Uhr, musste die Wehr schließlich noch einmal in die Rheinstraße. Möglicherweise wurde hier noch ein Mal Feuer gelegt, doch kann es auch sein, dass übersehene Brandnester wieder ausbrachen. Auch am gestrigen Montag musste die Wehr nachmittags noch einmal ausrücken. Auf einem Spielplatz brannten Palisaden und eine Hecke.

Überraschend ist in jüngerer Zeit die Vielzahl der Brände in Okriftel und Hattersheim. Allerdings Warnt Stadtbrandinspektor Thomas Krüger vor dem voreiligen Schluss, dass sich hier ein Feuerteufel zu schaffen macht.

 
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Brennt Supermarkt in voller Ausdehnung
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