Eine Fahrt im Feuerwehrboot


Quelle: Höchster Kreisblatt - Jul 26, 2004

Okriftel. «Gibt es im Main auch Krokodile und Haie?», fragt die acht Jahre alte Katja etwas beklommen. Doch die Ängste verfliegen schnell. Mit fast 60 Kilometer pro Stunde fährt das Mehrzweckboot der Freiwilligen Feuerwehr Eddersheim über den Main. Die mit Schwimmwesten bekleideten Kinder sind begeistert und dürfen sogar selbst mal mitlenken. Obwohl einige sich anfänglich noch nicht auf den Sitz des «Kapitäns» trauen, bekommen sie später gar nicht mehr genug.

Doch auch der größte Spaß geht irgendwann zu Ende. Immerhin hatten die Ferienspielkinder der roten Gruppe etwas mehr Zeit zum Lenken: Weil die anderen Kinder beim Mittagessen waren, fehlte der Nachschub. Deshalb durften die «Roten» noch ein paar Runden mehr auf dem Main drehen.

Wehrführer David Tisold, 28 Jahre alt und «im normalen Leben» im Industriepark Höchst tätig, erklärt den Kindern einiges über Aufgaben und technischen Daten des Bootes. Das Boot, Baujahr 2000, ist 6,50 Meter lang.

Das Boot wird als Rettungsboot und für Löscharbeiten verwendet. Wenn Personen vermisst werden, dann suchen meistens sogar gleich vier Boote den Main ab. Auch, wenn jemand ins Wasser gefallen ist und Hilfe braucht, kommt das Boot zum Einsatz. Es hat eine Klappe, die bis auf Wasserhöhe herabgesenkt werden kann, so dass Personen leichter aus dem Wasser gezogen werden können. Bei allen erdenklichen technischen Problemen – brennt beispielsweise ein Schiff oder läuft irgendwo Öl in den Main – tritt die Feuerwehr ebenfalls in Aktion. Links und rechts am Boot sind Wasserwerfer angebracht, die Pumpe fördert auch bei voller Fahrt Löschwasser direkt aus dem Main. Feuerwehrleute, die das Boot lenken, müssen im Besitz eines Bootsführerscheins für Binnengewässer sein. Dass die Kinder auch ohne Führerschein das Feuerwehrboot mal lenken durften, lag daran, dass der Feuerwehrmann das Ruder natürlich nie ganz aus der Hand gegeben hat.

Schon im dritten Jahr gibt die Freiwillige Feuerwehr Ferienspielkindern die Möglichkeit, über den Main zu sausen. Gleich an zwei vollen Tagen unterstützt die Wehr damit in diesem Jahr die Ferienspiele. Wie beliebt die Aktion ist, lässt sich an den Zahlen ablesen. «Der Andrang wird von Jahr zu Jahr größer», so Wehrführer Tisold. (nina)

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