Entspannung am Main


Quelle: Höchster Kreisblatt - Jan 7, 2003

Okriftel/Eddersheim. "Das Gröbste haben wir überstanden", schätzte der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Eddersheim gestern die Hochwassersituation ein und lag damit auf einer Linie mit seinem Kollegen Andreas Münch von der Okrifteler Feuerwehr. 41 Zentimeter ist der Wasserspiegel bis zum Montag gesunken. Das heißt: Selbst wenn die Mainwelle aus Würzburg noch einmal mit 20 oder sogar 30 Zentimetern in Okriftel ankäme, der Wasserstand von 5,40 Meter am Sonntag werde nicht mehr überschritten. Da es zwischen Frankfurt und Okriftel aber einige Flächen zum Ablaufen gibt, schätzte Münch gestern Nachmittag, dass von der Welle in Okriftel und Eddersheim sowieso kaum noch etwas zu spüren sein wird.

Der Deich bei Eddersheim bleibt aber weiterhin unter Kontrolle. Die Feuerwehr hat die Deichwache allerdings gestern Nachmittag an die Stadt Hattersheim übergeben. "Die Leute müssen ja auch mal schlafen oder auch wieder arbeiten", erklärte David Tisold. Die Sandsäcke in den Uferstraßen sind vorsichtshalber liegen geblieben.

In Okriftel passen mittlerweile Mitglieder des Radfahrerclubs auf die Radfahrerhalle auf. Die Landesstraße 3006 zwischen Sindlingen und Okriftel ist am Montag wieder für den Verkehr freigegeben worden.

Zu schaffen macht den Eddersheimern und Okriftelern jetzt noch das Grundwasser, das in die Keller drückt. Bei den Feuerwehren können nach wie vor Sandsäcke abgeholt werden, mit denen auch innerhalb des Hauses Wälle gegen Wassereinbruch gelegt werden können. Auch Pumpen stellen die Feuerwehren – soweit sie noch welche haben – zur Verfügung.

Unterstützt wurden die Feuerwehren seit Donnerstag vom Technischen Hilfswerk (THW). Die Helfer des THW richteten mit Schlauchbooten einen Fährbetrieb zur völlig überflutete Radfahrerhalle ein. Sie halfen beim Auspumpen des Gebäudes und beim Errichten der Sandsackbarrieren. Insgesamt waren 20 Helfer des THW in drei Schichten im Einsatz.

Für die Feuerwehr steht auf jeden Fall noch ein Haufen Arbeit an. Wenn das Wasser sich zurück gezogen hat, müssen die Sandsäcke weggeräumt und die letzten Keller leergepumpt werden. Dann werden auch die Schäden an den Fußballplätzen Eddersheim und Okriftel und am Tennisplatz Okriftel sichtbar werden. (elle)

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