Ein Brand im Alten- und Pflegeheim „Mainblick“ in Kelkheim (Main-Taunus-Kreis) sorgte am frühen Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages für einen Großeinsatz der Rettungskräfte des Rhein-Main-Gebietes.

Das Feuer wurde kurz vor 7 Uhr entdeckt und soll nach den bisherigen Erkenntnissen in einem Aufenthaltsraum ausgebrochen sein. Zwar wurde zunächst vermutet, ein Defekt an einer Weihnachtsbaumbeleuchtung könnte das Feuer ausgelöst haben, doch ist der Weihnachtsbaum, der dafür infrage kommt, nach Aussagen eines Feuerwehrsprechers nahezu unversehrt. Die genaue Brandursache untersuchen nun Spezialisten der Polizei. Die Flammen griffen von dem Aufenthaltsraum auf die benachbarte Kapelle über und fanden dort in der Holzkonstruktion des Daches reiche Nahrung.

Die Einsatzleitung löste umgehend Großalarm aus. Nicht nur Feuerwehrfahrzeuge und Krankenwagen aus dem Main-Taunus-Kreis, sondern auch aus dem Hochtaunus-Kreis sowie aus Frankfurt und Wiesbaden und der Wetterau fuhren zur Einsatzstelle oder wurden in Bereitschaft gehalten.

In direkter Nachbarschaft des auf einer Anhöhe gelegenen Kelkheimer Klosters, wo das Seniorenheim steht, gibt es jedoch nur enge Zufahrten. Schnell standen sich Kranken- und Feuerwehrwagen gegenseitig im Weg. Am Ortseingang des Kelkheimer Stadtteils Hornau wurde deshalb auf einem großen Parkplatz eine Stellfläche eingerichtet, wo die Fahrzeuge auf ihren Einsatz warteten. Ein weiterer Stellplatz für die Rettungskräfte des südlichen Main-Taunus-Kreises und notfalls auch für den nördlichen Kreis Groß-Gerau wurde zwischen dem Flörsheimer Stadtteil Weilbach und Hattersheim eingerichtet. Die Landesstraße zwischen den beiden Kommunen wurde für diesen Zweck für mehrere Stunden gesperrt.

Die Feuerwehr kämpfte lange mit den Flammen, die sich unter der Holzkonstruktion des Kapellendaches ausbreiteten. Mit einer Kettensäge wurde das mit Alublechen verkleidete Dach geöffnet, um das Feuer löschen zu können.

Nach und nach brachten Rettungswagen 19 besonders pflegebedürftige Bewohner des Pflegeheims in benachbarte Pflegeheime, um sie dort ungeachtet des Feuerwehreinsatzes besser versorgen zu können. Insgesamt leben in der Anlage 88 Senioren.

Das Feuer unter dem Dach der Kapelle sei zwar nun klein, aber dafür in der Holzkonstruktion umso hartnäckiger gewesen. Gegen Mittag war der Einsatz dann beendet. Insgesamt seien 250 Feuerwehrleute und 250 Sanitäter vor Ort oder in Bereitschaft gewesen, so der Feuerwehrsprecher.

Verletzt wurde durch das Feuer niemand. Der Aufenthaltsraum des Seniorenzentrums ist jedoch durch den Brand und das Löschwasser so stark beschädigt, dass er vorerst nicht mehr betreten werden kann. Es wird nun geprüft, ob er einsturzgefährdet ist. Der Schaden wird auf bis zu 300 000 Euro geschätzt.

Auch der Gottesdienst, auf den sich viele Bewohner am ersten Weihnachtsfeiertag gefreut hatten, musste ausfallen.