Feuerwehren kämpfen in Wald und Flur


Quelle: Echo online - Jul 24, 2013

Am Montagnachmittag müssen gleichzeitig zwei Flächenbrände gelöscht werden – Pferdestall brennt nieder

WICKER/HOCHHEIM/HATTERSHEIM. 

„Flächenbrand“, lautet die erste Alarmierung, die die Okrifteler Feuerwehr am Montagnachmittag erreicht. Doch es dauert nicht lange und weitere Notrufe gehen bei der Leitstelle ein.

Dass es sich um weit mehr als einen Flächenbrand in der Feldgemarkung handelt, bemerken die Feuerwehrleute schon bei der Anfahrt zum Brandherd zwischen Okriftel und Hattersheim. Dicker schwarzer Rauch steigt über der in Flammen stehenden Heupresse auf. Die Schwaden sind weithin sichtbar. Doch es bleibt nicht bei der rund 50 000 Euro teuren Heupresse, die den Flammen zum Opfer fällt.

Durch den Wind begünstigt, greift das Feuer auf Feld und ein nahegelegenes Waldstück mit einem Pferdestall über. Der Einsatzleitung wird schnell klar, dass die Stadtteilwehren aus Hattersheim, Eddersheim und Okriftel mit der Sache überfordert sind.

Weitere Einsatzkräfte aus dem Main-Taunus-Kreis werden alarmiert, bis 25 Fahrzeuge und knapp 100 Menschen bei der Brandbekämpfung im Einsatz sind.Die Wasserversorgung ist zu Beginn schwierig, im Pendelverkehr muss Löschwasser in die Feldgemarkung gebracht werden. Erst später ist eine stabile Wasserversorgung über rund einen Kilometer Länge aufgebaut.

Die Hitze der letzten Wochen hat nicht nur das Land ausgedörrt, sie macht auch den Feuerwehrleuten das Leben schwer. „Zu Beginn mussten wir unter schwerem Atemschutz vorgehen. Bei der Hitze waren die Leute nach 20 Minuten völlig fertig“, berichtet der Hattersheimer Stadtbrandinspektor David Tisold im Gespräch mit dem ECHO.

In letzter Minute kann die Feuerwehr, gemeinsam mit den Besitzern, drei Pferde aus den Ställen retten. Der Stall selbst und die Nebengebäude brennen völlig nieder. Der Schaden wird von dem Besitzer auf rund 40 000 Euro geschätzt.

Neben den eigentlichen Löscharbeiten müssen die Wehren auch noch darauf achten, dass eine nahegelegene Gärtnerei nicht durch Funkenflug in Gefahr gerät. Sechs Stunden dauert es, bis der Einsatz beendet ist. Die Ursache war laut David Tisold ein technischer Defekt an der Heupresse. Die Polizei hatte während des Einsatzes alle Hände voll mit uneinsichtigen Verkehrsteilnehmern und Schaulustigen zu tun, die die Absperrungen missachteten. Die Ignoranz der Betroffenen führte nach Angaben der Polizei zu unnötigen Wortgefechten und auch beinahe zu Widerstandshandlungen.

Während die Einsatzkräfte in Okriftel schon gegen die Flammen kämpfen, kommt es zwischen Wicker und Hochheim zu einem weiteren Flächenbrand. Aus bisher ungeklärten Gründen ist gegen 16 Uhr auf einer Fläche von etwa 10 000 Quadratmetern ausgetrocknetes Feld in Brand geraten.

Auch hier ist die Wasserversorgung schwierig, denn das große Flörsheimer Löschwasserfahrzeug mit 4000 Liter Tankvolumen ist schon in Okriftel im Einsatz. Im Pendelverkehr muss das Löschwasser von der nahegelegenen Mülldeponie zum Brandherd gebracht werden. Auch das große Tankfahrzeug der Deponie mit mehr als 5000 Liter fassendem Wassertank hilft mit.

Doch eine verlässliche Wasserversorgung muss auch für die rund 40 Einsatzkräfte aufgebaut werden. Die körperliche Belastung durch die Hitze ist groß. Zudem müssen die Feuerwehrleute immer wieder größere Strecken überwinden, um das Lauffeuer einzudämmen. Eineinhalb Stunden dauert es, bis die Flammen gelöscht sind, berichtet Stadtbrandinspektor Volker Draisbach.

Um 20 Uhr muss die Wickerer Wehr noch mal ran, um ein Brandnest zu löschen. Die Brandursache ist noch unklar.

 
Schauen Sie sich auch die Einsatz-Details des folgenden Einsatzes an:
Brennt Heupresse und Stoppelacker
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