Dicker Rauch quoll aus dem 16. Stock


Quelle: Höchster Kreisblatt - Sep 19, 2002

Hattersheim. Messerscharf ging an Bewohnern des Hochhauses Sindlinger Straße 52 einer Brandkatastrophe vorüber. Gestern, gegen 10 Uhr, fing im 16. Stock des Gebäudes ein Elektro-Schaltkasten Feuer. Reiche Nahrung fanden die Flammen. Doch wie von der Hattersheimer Polizei zu erfahren gewesen ist: "Das offene Feuer war nicht das schlimmste an der Sache." Brennender Kunststoff stieß mächtige Qualmwolken in die Flure des 16. und des 17. Stockwerks. Große Massen Ruß setzten sich auch in den Wohnungen ab. Der Beamte: "Alles ist schwarz in schwarz." Zudem entstanden giftige Dämpfe.

Die Wehrleute konnten nur mit schwerem Atemschutz zum Brandherd vordringen. Glück im Unglück: Als das Feuer ausbrach, war kein Bewohner des 16. und des 17. Stockwerks Zuhause. Um auf Nummer Sicher zu gehen, brach die Feuerwehr sämtliche Wohnungstüren auf und suchte in den Räumen nach Menschen.

Während die Löscharbeiten von den Wehrleuten rasch erledigt werden konnten, nahmen die Säuberungsarbeiten den gesamten Tag in Anspruch und konnten bis zum Abend nicht beendet werden.

Das 16. Stockwerk ist gegenwärtig nicht mehr bewohnbar. Wie viele Menschen sich eine andere Bleibe suchen, konnte die Stadtverwaltung nicht mitteilen. Einige Anwohner kamen offenbar schon nachmittags nach Hause und fanden bei Bekannten und Freunden einen Unterschlupf. Wie Amtsleiter Werner Schaffhauser erklärte, kann man nur abwarten welche Bewohner noch kommen und wer von ihnen von der Stadt eine vorübergehende Unterkunft benötigt.

Im Hochhaus wohnen zumeist Singles. Im 16. Stock sind elf Mietparteien direkt von dem Unglück betroffen.

Auch Bewohner anderer Stockwerke, das Hochhaus hat insgesamt 17, blieben nicht verschont. Von der Polizei hieß es, dass die Stromversorgung vom 9. Stock an ausgefallen ist. Und: "Dies wird vermutlich auch noch für eine Woche so bleiben."

Rätsel gibt die Brandursache auf. Derzeit wird auf dem Hochhaus eine neue Satelliten-Anlage installiert. Ob hier unsachgemäß gearbeitet wurde oder ein technischer Defekt vorliegt, sei noch völlig unklar, hieß es gestern.

Zum Klären der Brandursache wurde die Kriminalpolizei eingeschaltet, die gestern schon erste Spuren suchte und Untersuchungen vornahm.

Auch zum Sachschaden gibt es nur äußerst vage Angaben. Ein Polizist meinte, dass man zunächst nur grob und oberflächlich den Schaden in den Fluren schätzen könne. Er bezifferte die Summe auf "Rund 100 000 Euro, wobei die Folgeschäden – Wohnungseinrichtungen, das zerstörte Elektrosystem des Hauses und Ähnliches – allerdings im Augenblick noch nicht erfasst werden können."

 
Schauen Sie sich auch die Einsatz-Details des folgenden Einsatzes an:
Brand im 16. OG
Icons by dryIcons.com