Eddersheim. Es begann mit rhythmischen Trommelschlägen. Sekunden später tauchten zwei Boote hinter den Gebüschen am Mainufer auf, und die Zuschauer reckten ihre Hälse. Sie erlebten beim diesjährigen Drachenbootrennen eine Millimeter-Entscheidung. Mit 53,1 Sekunden ging das Rennboot der Candy Girls im finalen Lauf vor der Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr (53,4 Sekunden) über die Ziellinie. Die Candy Girls bewiesen eindrucksvoll, dass vom schwachen Geschlecht nicht die Rede sein kann. Denn mit acht Paddlerinnen hatten sie die meisten Frauen an Bord, während die Feuerwehr mit zwei Damen die geringste weibliche Beteiligung aufwies. Insgesamt waren alle Boote mit 16 Teilnehmern besetzt.

Zwei weitere Mannschaften wurden von den Eddersheimer Paddeler Optimisten (EPO) und dem Reit- und Fahrverein (RuF) ins Rennen geschickt. Die Paddeler konnten sich im Duell um Platz drei mit eine Zeit von 53,9 Sekunden gegen die RuF (55 Sekunden) durchsetzten. Sowohl die Candy Girls als auch die EPO hatten vor dem Wettkampf bei der Hafenclique in Wiesbaden-Schierstein trainiert. Die Schiersteiner, die seit 1997 Drachenbootrennen veranstalten, stellten dem Eddersheimer Vereinsring ihre Boote zur Verfügung. Der Schiersteiner Götz Hubert moderierte außerdem das Rennen, das seit 2001 fester Bestandteil des Fischerfestes ist. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr übernahmen den Rettungsdienst und überwachten die Veranstaltung mit einem Motorboot auf dem Wasser.

Die Drachenboot-Experten aus Schierstein besetzten die Positionen der Trommler und der Steuermänner, die während der Fahrt den Rhythmus für die Paddler vorgaben. Die Eddersheimer Vereine konnten sich also ganz darauf konzentrieren, die rund 220 Meter lange Strecke schnellstmöglich zurückzulegen. Die Boote waren 250 Kilogramm schwer und 13 Meter lang. Auf den zehn Sitzbänken haben bei doppelter Besetzung maximal 20 Personen Platz. «Beim Drachenbootrennen können ganze Familien in einem Boot sitzen», erklärte Götz Hubert von der Hafenclique.

Nach seinen Angaben könnten die Eddersheimer Mannschaften auch bei größeren Rennen in der Region mithalten. Am Samstag durften die Candy Girls aber erst einmal den Eddersheimer Wanderpokal mitnehmen, bei dem es sich in diesem Jahr um ein neues Exemplar handelte. Der alte Pokal war 2007 nach drei Siegen in Folge in den Besitz der Feuerwehr übergegangen. Die fand dieses Mal in den «Mädels» ihren Meister. (sas)