Eigentlich war es ein „Wochenende der offenen Tür“


Quelle: Höchster Kreisblatt - Jun 26, 2007

Sogar im Feuerwehrboot durften die Kinder beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr mal Platz nehmen.

Eddersheim. „Zugabe, Zugabe!“, ruft das Publikum begeistert. Doch Christine Gesang lässt sich nicht umstimmen. Schon vor dem Auftritt der „Candy-Girls“ hat sie angekündigt, dass es diesmal bei dem einen Lied, „Dance“ von Sänger Jamiroquai, bleiben wird. „Wir haben unsere teuren Tanzschuhe an“, entschuldigt sie sich bei den enttäuschten Zuschauern. Die „Candy-Girls“ tanzen auf der Straße vor dem Feuerwehrhaus, und der harte Asphalt richtet auf Dauer großen Schaden an den empfindlichen Ledersohlen an. Nichtsdestotrotz wird der Tanz der acht Damen bejubelt – schließlich gehören die „Candy-Girls“ zu Eddersheimer Festen einfach dazu. Deshalb sind sie regelmäßig dabei, wenn die Freiwillige Feuerwehr zum Tag der offenen Tür einlädt. „Die ,Candies’ treten schon sehr viele Jahre bei uns auf“, bestätigt Wehrführer David Tisold. Mit dem Aktions- und Festtag möchte die Feuerwehr sich der Bevölkerung präsentieren. „Obwohl uns in Eddersheim jeder kennt“, meint Tisold, „wir sind so etwas wie ein fester Anlaufpunkt im Ort.“ Streng genommen müsste die Veranstaltung „Wochenende der offenen Tür“ heißen, denn bereits am Freitag feiern die Feuerwehrleute mit 150 Leuten im Feuerwehrhaus eine Cocktailparty. „Die ganze Halle war voll, das war ein super Erfolg“, freut sich der Wehrführer. Gleich 20 verschiedene Cocktails hätten auf der Karte gestanden, von exotisch bis „kosmopolitisch-cool“.

Am Samstag wurde abgebaut und alles für den eigentlichen Veranstaltungstag, den Sonntag, vorbereitet. Die Pause tut allen gut, denn auch die Cocktails stecken dem einen oder anderen nach einer langen Nacht noch in den Knochen. „Früher haben wir an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gefeiert“, erinnert sich Tisold. Der Sonntag begann mit einem Frühschoppen, dazu spielte der Musikverein Flörsheim. Am frühen Nachmittag kamen Mitarbeiter des Reitsportzentrums Wiesenhof mit Pferden auf das Feuerwehrgelände, die Kinder dürfen die Tiere streicheln und sogar auf ihnen reiten. „Wir haben eine gute Beziehung zum Reitsportzentrum, weil wir dort immer unsere Schutzschulungen durchführen, damit wir im Notfall die Tiere auch evakuieren können“, erklärt der Feuerwehr-Chef.

Die Jugendfeuerwehr hatte einen Spieleparcours mit Spritzwand, heißem Draht, einem überdimensionalen Straßenpuzzle und dem Erbsenschlagspiel aufgebaut. „Zum ersten Mal gibt es bei uns auch Kistenstapeln“, verrät Jugendwart Christian Becker. Für den schwindelerregenden Programmpunkt hatten sich jungen Feuerwehrleute einen Kran der Hattersheimer Kollegen ausgeliehen, mit dem die kletternden Kinder gesichert wurden. Zu Essen gab es Spießbraten, und der Kuchen, der erst nachmittags auf’s Büffet sollte, wurde wegen starker Nachfrage der 250 Besucher schon gegen zwölf aufgebaut. „Darauf freuen sich die Leute immer am allermeisten“, so Tisold. (aze)

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